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Reisepass

Digitales Passfoto

Veröffentlicht Jürgen Lange-Flemming am 30.07.2025

Passfotos künftig nur noch digital: Was sich ändert und was Sie wissen müssen

Wer einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragt, benötigt künftig keine ausgedruckten Passfotos mehr. Stattdessen müssen die Bilder digital vorliegen. Doch was bedeutet das konkret für Antragsteller?

Digitale Passbilder: Mehr Sicherheit und weniger Aufwand

Bislang ließen viele Bürger ihre Passbilder beim Fotografen oder in der Fotokabine machen – oft mit dem Ergebnis, dass die Bilder beim Amt abgelehnt wurden, weil sie nicht den biometrischen Vorgaben entsprachen. Damit ist nun Schluss. Künftig wird das Passbild direkt in der Software überprüft.

Hintergrund dieser Umstellung ist der Schutz vor Fälschungen und Manipulationen, etwa durch sogenanntes „Morphing“, bei dem Bilder mehrerer Personen miteinander kombiniert werden konnten – eine potenzielle Sicherheitslücke. Zudem soll der Antragsprozess insgesamt vereinfacht werden, so das Bundesinnenministerium.

Zwei Wege zum digitalen Passfoto

Option 1: Fotoaufnahme direkt in der Behörde

In vielen Ämtern stehen moderne Fotoautomaten, in denen biometrische Passbilder direkt vor Ort aufgenommen werden. Diese werden anschließend automatisch an die Mitarbeitenden der Behörde übermittelt. Die Kosten betragen in der Regel sechs Euro – vorausgesetzt, die Kommune nutzt die sogenannten PointID-Systeme der Bundesdruckerei. Ob die eigene Behörde diesen Service anbietet und welche Kosten gegebenenfalls anfallen, sollte vorab auf der jeweiligen Website überprüft werden.

Option 2: Digitales Passbild im Fotostudio

Alternativ kann das Passfoto auch in einem Fotostudio erstellt werden. Das Bild wird anschließend in eine geschützte Cloud hochgeladen. Der Kunde erhält einen QR-Code, über den die Behörde auf das Foto zugreifen kann. Laut Verbraucherzentrale bestehen hierbei keine datenschutzrechtlichen Bedenken – es wird ausschließlich das Bild gespeichert, keine weiteren personenbezogenen Daten.

Wichtig: Nur Fotografen, die an das zertifizierte Cloud-System angeschlossen sind, dürfen künftig Passbilder für Ausweisdokumente anfertigen. Wer diesen Weg wählt, sollte sich daher vorher im Studio erkundigen, ob der entsprechende Service angeboten wird. Die Kosten liegen hier bei etwa 20 Euro.

Kosten für den Personalausweis im Überblick

Zusätzlich zum Passfoto fallen Gebühren für den Personalausweis selbst an:

Ab 24 Jahren: 37 Euro (Gültigkeit: 10 Jahre)
Unter 24 Jahren: 22,80 Euro (Gültigkeit: 6 Jahre)
Vorläufiger Ausweis: 10 Euro (Gültigkeit: max. 3 Monate)
Wer den Ausweis außerhalb des Hauptwohnsitzes beantragt, zahlt zusätzlich 13 Euro. Für Deutsche mit Wohnsitz im Ausland gelten je nach Antragsort Zusatzgebühren von 30 bis 41 Euro.

Neu ab Mai 2025: Ausweis per Post nach Hause

Ab Mai 2025 können Ausweise auf Wunsch per Post direkt an die Meldeadresse geliefert werden. Die Zustellung erfolgt persönlich, dabei wird auch die Identität überprüft. Der Service kostet 15 Euro.

Reisen mit dem Personalausweis

Für Reisen innerhalb Europas reicht der deutsche Personalausweis meist aus. Dies gilt für alle 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie für Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Auch weitere Länder wie die Türkei, Albanien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, Monaco, San Marino, Andorra, Georgien und Montenegro akzeptieren das Dokument – teilweise mit Einschränkungen. Vor Reiseantritt empfiehlt sich ein Blick auf die aktuellen Einreisebestimmungen beim Auswärtigen Amt.